Das Arbeiten in der Altenpflege ist für viele psychisch belastend. Arbeitsbezogener Stress kann zu Burnout und weiteren negativen Folgen führen. Deshalb ist es wichtig, Stress und Burnout vorzubeugen.

Programme zur Eindämmung von Burnout können auf unternehmensbezogener und auf personenbezogener Ebene stattfinden.

Unternehmensbezogene Maßnahmen

Unternehmensbezogene Maßnahmen wie die Verbesserung der Personalausstattung, das Training von Führungskräften oder die Stärkung von Teams streben an, die belastenden Umstände der Arbeit zu reduzieren.

Sie sind wünschenswert, da die Ursachen für Stress und Burnout oft in der Arbeitsorganisation liegen. Im Pflegebereich ist die Ökonomisierung des Gesundheitssystems ein großes Problem: Die Pflege wurde seit 1995 unter betriebs- und marktwirtschaftliche Gesichtspunkte gestellt. Tätigkeiten in der Pflege wurden Zeiteinheiten und Preise in zusammenfassenden Leistungskomplexen zugeordnet, Leistungen wurden pauschalisiert und standardisiert. Gleichzeitig erhöhte sich der Wettbewerb unter den verschiedenen Anbietern sozialer Dienste. Das verbesserte zwar die Angebotslandschaft, verschlechterte aber Löhne, Beschäftigungsstrukturen sowie Arbeitsbedingungen.

Für Lösungsansätze auf dieser Ebene sind große Programme und auch politische und rechtliche Rahmenbedingungen notwendig. Betroffene können für Veränderungen kämpfen, brauchen aber gleichzeitig schnelle und individuelle Hilfe, wenn die Belastung zu groß wird.

Personenbezogene Maßnahmen

Personenbezogene Maßnahmen sind für den Einzelnen besser umzusetzen. Um Burnout abzumildern wird der Fokus auf den Umgang mit Stress gelegt und mögliche Ressourcen werden gestärkt. In personenbezogenen Programmen werden oft kognitiv-verhaltenstherapeutische und achtsamkeitsbasierte Techniken zur Verringerung von Burnout eingesetzt. Verhaltenstherapeutische Interventionen haben das Ziel, bestimmte Verhaltensweisen und Denkweisen zu identifizieren und zu verändern, die mit einem Burnout in Zusammenhang stehen. Betroffene werden in die Lage versetzt, belastende Situationen zu analysieren und einen möglichst hilfreichen Umgang mit diesen Situationen zu finden. Achtsamkeitsbasierte Techniken fokussieren auf die Wahrnehmung und Akzeptanz von belastenden Gedanken und Emotionen mit dem Ziel der Stressreduktion.

In unserem Online-Programm wurde ein personenbezogener Ansatz gewählt: Gemeinsam mit Ihnen möchten wir die belastenden Bedingungen und Situationen im Berufsalltag genau verstehen und herausfinden, welche Strategien Ihnen im Umgang mit Belastungen helfen können. Wir vermitteln Ihnen verschiedene Möglichkeiten, mit Stress umzugehen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Möglichkeiten zur Erholung und zum Ausgleich
  • Strategien zum Umgang mit schwierigen Situationen
  • Umgang mit belastenden Gedanken

Dabei orientieren wir uns an einem gut erprobten Therapieansatz (der Verhaltenstherapie), um Stress zu verstehen und Stressfaktoren abzubauen.